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Container: Hafenwettstreit um die Giga-Schiffe

Container: Hafenwettstreit um die Giga-Schiffe

Containerschiffe werden in ihren Ausmaßen immer gigantischer. Lange Zeit galten 20.000 Container als Obergrenze. Das ist Geschichte. Die Giganten haben dadurch immer mehr Tiefgang und bringen Hamburg im Hafenwettstreit in die Zwickmühle.

Symbol des unendlichen Wachstums

Es ist noch gar nicht so lange her, dass es die Container gibt, die wir heute bei jeder Meldung in der Tagesschau zum Wirtschaftswachstum sehen. Sinkt die Zahl der im Einsatz befindlichen Stahlkisten, ist das ein untrügliches Zeichen für eine mögliche Wirtschaftskrise.

1961 erst wurde der 40-Fuß-Standard-Container genormt und prägt seitdem das Bild des Welthandels. Er gilt als die Ikone der Globalisierung. Das hat bis heute weitreichende Auswirkungen auf die Infrastruktur der globalen Logistik. Milliarden Summen stecken in Form von Häfen, Schienen, LKWs und Straßen in dieser Mobilitätskultur für Waren mit scheinbar unendlichem Potenzial für Wachstum.

Jeder Container transportiert die Botschaft der globalen Ausbeutung

Dem entpricht die persönliche Mobiltät für die einzelnen Menschen, die es sich leisten können: In Form des Tourismus, der nicht weniger Milliarden kostet für Flugzeuge, Flughäfen, Kreuzfahrtschiffe, Kreuzfahrthäfen. Viele der Länder, aus denen die Stahlkisten mit den billigen Waren kommen, sind mehr und mehr abhängig von solchen Reisenden, von denen sie sich einen kleinen Rücklauf der Gelder versprechen, die sie bei der Produktion der zuvor beladenen Container nicht erwirtschaften konnten. Eigentlich transportiert jeder Container ein Quantum ungerechten Welthandel.

Besonders die Häfen müssen containertauglich ausgebaut werden. Sie brauchen immer mehr Platz. Die riesigen Ladekran-Anlagen sind weitgehend automatisiert und digital gesteuert. Leere Container brauchen Stellplätze. Das Straßen- und Schienennetz des jeweiligen Landes muss an die wachsenden Container-Mengen angepasst sein, um sie vom Hafen schnell über ganze Kontinente zu verteilen. Täglich fährt z.B. ein langer Container-Güterzug von Hamburg bis nach Prag.

Container oder Schlick? – Kampf gegen die Natur der Elbe

Den Stadt- und Verkehrsplanern macht der Containerstandard klare Vorgaben, die sie zu berücksichtigen haben. Das hat den Hamburger Hafen in eine Zwickmühle gebracht: Die Elbe ist nicht tief genug für die neuen Giga-Schiffe. Stadtverwaltung und Hafenbetreibergesellschaft bäumen sich verzweifelt dagegen auf, im Containerhandel abgehängt zu werden – mit unabsehbaren Konsequenzen:

ARD-Mediathek – VIDEO:Panorama 3 | 26.01.2021

Hamburger Hafen:
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Stark zunehmende Schlickmengen aus dem Hamburger Hafen bedrohen die Elbvertiefung. Selbst die eigene Hafenverwaltung äußert Zweifel.
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