Anbau im Jemen und osmanisches Monopol im Welthandel
Bis weit ins 17. Jhdt. hinein kontrollierten die Osmanen und später die Quasimiden im Jemen den Welthandel mit Kaffee. Im bergigen Hinterland des Jemen wurden für den Anbau Terrassen angelegt, die heute noch zu sehen sind. Um das Monopol nicht zu verlieren, achteten sie streng darauf, keine keimfähigen Bohnen aus dem Land zu lassen. Die Bohnen wurden deshalb mit heißem Wasser abgebrüht. Es soll sogar eine eigene Schutztruppe gegeben haben, die den Hafen und die fremden Schiffe streng überwachte.
Die europäischen Kolonialmächte England, Frankreich, Holland und Portugal tummelten sich mit ihren Schiffen im Hafen von Mokka (arabisch al-Muckha). Von dort bezogen sie Kaffee, handelten damit im Indischen Ozean und importierten ihn nach Europa. In verschiedenen Konstellationen und Bündnissen führten sie Krieg um ihre asiatischen Kolonien. Frankreich setzte sich in Indochina fest, die Engländer in Indien und Holland in Indonesien.
Die Holländer besorgten sich heimlich Pflanzen und keimfähigen Samen im Jemen. Sie waren die ersten, die ihn in ihren asiatischen Kolonien (indonesische Insel Java) um 1700 herum anbauten. Auch sie handelten mit Kaffee zunächst in Asien und Arabien. Als der Kaffee-Handel sich nach Europa ausdehnte, bezog Deutschland Kaffee meist aus Holland. Weil er aus Java kam, nannte man den Kaffee einfach „Java“. Zuvor hieß er „Mokka“, weil er aus der jemenitischen Hafenstadt kam.