Peru – Arabica

Peru steht an 10. Stelle der Kaffee-Weltproduktion. Über 90% der Ernte wird als grüner Rohkaffee exportiert. Der Inlandskonsum ist gering und meist Instant-Kaffee.

Kaffee und Klima in Peru

Kaffee und Klima in Peru

In den peruanischen Arabica-Regionen gehen durch Klimawandel die Gletscher zurück und damit wird das Wasser knapp, um den Kaffee naß aufzubereiten.

Zwei Kaffee-Schädlinge werden zunehmend beobachtet: Der Blattgräber (Leaf Minor), ein winziges Insekt und die Spinnmilbe (Red Spider Mite). Die um drei Grad ansteigenden Temperaturen werden auch weitere Krankheiten befördern. Ausserdem führt das zu einer schnelleren Reifung der Kirsche, was bei Arabica die Qualität verschlechtert.

Kaffeeblatt von der Spinn-Milbe befallen (Red Spider Mite) - Quelle: Research-Gate - Jorge Parraga-Alava - University of Santiago, Chile

Kaffeeblatt von der Spinn-Milbe befallen (Red Spider Mite) – Quelle: Research-Gate – Jorge Parraga-Alava – University of Santiago, Chile

Der Blattgräber, ein winziges Insekt, zerstört die Blätter und damit die Photosynthese.

Der Blattgräber, ein winziges Insekt, zerstört die Blätter und damit die Photosynthese. Foto: Alex Kunkel/ Uganda

Der Umzug in andere Regionen scheitert an dort vorhandenen Schutzgebieten und Wäldern. Zwischen 2001 und 2016 war der Kaffeeanbau bereits eine der Hauptursachen für die Entwaldung in Perus Kaffee-Regionen.

Die 130.000 Klein-Farmer:innen haben Parzellengrößen bis etwas über 2 Hektar. Darauf wird 60% der Ernte erwirtschaftet.

Eigentlich Bio-Qualität

Weil die Farmer:innen gar kein Geld haben, um Pestizide und Kunstdünger zu benutzen, gelten 73% des Kaffees als „Organic“ – also Bio-Qualität. Allerdings haben sie auch kein Geld, um sich zertifizieren zu lassen und so kommt es, daß nur 17% des Rohkaffees das Land zertifiziert verlassen. Damit entgeht ihnen der höhere Preis für die Bio-Qualität.

Ein zusammenfassender Artikel von Marvin Perez bei Bloomberg-online schildert das Dilemma der Farmer:innen, selbst wenn sie zertifiziert sind:

„Blattrost schleicht sich quer durch Lateinamerika in immer höhere Lagen. In Guatemala z.B. beobachtete man den Pilz bisher nur in Höhen bis 1000m, so berichtet Nils Leporowski, Präsident der Nationalen Kaffee-Organisation (ANACAFE). Jetzt wird er aber auch auf 2000m Höhe gefunden.“

Kaffeeregionen in Peru

Kaffeeregionen in Peru

Der Artikel schildert das Dilemma der organisch zertifizierten Kaffee-Farmer in Peru: Entweder Chemie einsetzen und die Lizenz verlieren oder den Pflanzen beim Sterben zuzusehen. Zitiert wird ein organisch arbeitender Farmer, der mehr Guano-Dünger braucht um seine Pflanzen widerstandsfähiger zu machen, was ihn aber beinahe das Doppelte kostet. (11.September 2014, Übersetzung A.K.)


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