Das Land ist in die höchste Qualitätsklasse der ICO für Arabica eingestuft, die heißt „Colombian Milds“ und erzielt die höchsten Preise auf dem internationalen Markt.
90% des Anbaus erfolgt auf winzigen Parzellen mit durchschnittlich nur 0,8 Hektar Größe. Das allermeiste davon wird exportiert und die 450.000 Kleinfarmer:innen tragen so zu 5% der gesamten Exporteinnahmen des Landes bei.
In Folge des Klimawandels wandern Schädlinge wie der „Kaffee-Bohrer“ in immer höhere Lagen. Auch der „Kaffeerost“ und „Coffee-Wilt-Desease“ sind ein Problem. Der durschnittliche Ernte-Ertrag pro Hektar liegt bei niedrigen 0,2 Tonnen bei Arabica und bei 0,5 Tonnen bei Robusta. Zum Vergleich: Brasilien kommt auf 1,8 Tonnen pro Hektar.
Auch in diesem Land ist das Ausweichen in höhere Lagen nicht ohne weiteres möglich, weil sich dort geschützte Gebiete und touristisch wichtige Nationalparks befinden. Der Kilimandscharo (Arabica-Anbau) und der berühmte Serengeti-Nationalpark machen Tanzania zu einem beliebten Reiseziel.
Studie zu Tanzania: Hohe Nacht-Temperaturen sind sehr schädlich
Eine Studie von 2015 (Link unten) zeigt, dass in den vergangenen 49 Jahren die nächtlichen Temperaturen in Tanzania um 1,42° C gestiegen sind, was zu einer Verschlechterung des Ernteertrags um 195 kg pro Hektar geführt hat. Das scheint der Angabe in der Klimagrafik oben zu widersprechen, wo kältere Nächte bis 0 Grad angegeben sind. Allerdings kommt es darauf an, in welcher Phase des Reifens das eintritt. Es kann eben auch wärmere Nächte zu einem ungünstigen Zeitpunkt geben. Der Klimawandel verändert häufig alles ins Extrem.
Das ist dramatisch und bedeutet einen Verlust von 46% für die kleinen Kaffee-Farmer:innen. Der Autor der Studie, Alessandro Caparo, beobachtet, dass Farmer aufgrund des geringen Ertrags mehr und mehr ganz auf Kaffeeanbau verzichten.
Die Prognose der Studie für das Jahr 2060 liegt bei einem Ertrag von ca. 145 kg/Hektar, was einen weiteren Verlust von 35% bedeuten würde. Alles in allem würde Tanzania 28 Millionen US$ weniger durch den Export von Kaffee einnehmen.
Erläuternder Artikel (englisch) mit Hinweis auf die Original-Studie: While we are sleeping – High night temperatures affect our morning coffee – Coffee Asset – IITA (englisch)
Orginal der Studie zu Tanzania bei ScienceDirect (englisch)
Jahr für Jahr Starkregen und Überflutung
Tanzania liegt direkt am Indischen Ozean/Pazifik und bekommt die Klimaveränderungen durch die Meeres-Erwärmung unmittelbar zu spüren. Seit 2011 gibt es jedes Jahr Überflutungen durch Starkregen. Besonders extrem war es 2018, als das gesamte Land davon betroffen war (Grafik).