Anbau, Anbaugebiete, globaler Kaffeegürtel

Höhenlage – Klima – Böden – Aufzucht – Dünger/Pestizide/Ökoanbau – Wasserverbrauch

Ein interessantes Detail: Äthiopien produziert mehr Kaffee als Uganda, hat aber einen höheren Eigenverbrauch. Deshalb ist die Exportmenge Ugandas größer – sein Kaffee geht hauptsächlich in die EU und Deutschland. Es ist zu 80% Robusta-Kaffee. Die Grafik zeigt die absoluten Produktionsmengen, nicht den Export. (Zahlen ICO)

Der Kaffeegürtel liegt innerhalb des 23. Breitengrades nördlicher Breite und des 25. Breitengrades südlicher Breite. In dieser Lage entlang des Äquators herrscht ein feucht-trockenes Wechselklima, das sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass es keine extremen Temperaturen und ausreichend viel Niederschlag gibt. Durch den Klimawandel ändern sich diese Bedingungen in vielen Regionen jedoch grundlegend.
Siehe auch hier: Kaffee, Klima und Umwelt.

Höhenlage

Robusta wächst von 0 bis 1.000 m Höhe und Arabica in Hochlagen von ca. 800 m bis über 2.000 m. Der auch Tieflandkaffee genannte Robusta verträgt mehr Sonne und ist weniger anfällig für Schädlinge.

Für Arabica spielt die Lage eine wichtige Rolle. Er gedeiht am besten unter Schattenbäumen in Hochlagen. Dort ist das Temperatur geringer und die Tag-Nacht-Unterschiede in der Temperatur begünstigen das Wachstum. In Tansania hat man festgestellt, dass höhere Nachttemperaturen in Folge des Klimawandels den Ernteertrag und die Qualität mindern.

Die Höhenlage bedeutet aber auch schwierigere Ernte- und Transport-Bedingungen. Eine industrialisierte Maschinen-Ernte wie z.B. in Brasilien ist hier nicht möglich. Die Wege zur eigenen Farm, um den Kaffee nach der Ernte weiter zu verarbeiten, sind oft mühsam. Häufig schälen die Kleinfarmer ihren Kaffee selbst, waschen, fermentieren und trocknen ihn. Danach muss noch die Pergamin-Hülle abgeschält werden. Das erfordert einen weiteren Transport bis zur Kaffeefabrik, denn dieser Arbeitsschritt geschieht nicht auf den kleinen Farmen.

Vulkan-Böden – der Pazifische Feuerring und der Afrikanische Grabenbruch

Der Pazifische Feuerring

Der Pazifische Feuerring

Die meisten Kaffeeländer, die Arabica anbauen, liegen in Regionen mit Vulkanismus. Vulkanböden haben ideale Voraussetzungen dafür. Der sogenannte „Pazifische Feuerring“ bezeichnet den Vulkanismus, der durch die Plattentektonik der Pazifik-Platte hervorgerufen wird. Die Kaffeeländer Asiens und Mittel-und Südamerikas liegen in dieser Einflusszone. Dort, wo verschiedene Erdplatten aufeinandertreffen, entstehen meist Vulkane.

Der Afrikanische Grabenbruch

Der Afrikanische Grabenbruch

Dasselbe gilt für Ostafrika. Der „Afrikanische Grabenbruch“ ist Ergebnis der Bewegung der Somali-Platte. Er erstreckt sich von Äthiopien bis nach Tanzania.


Aufzucht – Setzlinge

Thema wird bearbeitet


Dünger – Pestizide – Ökoanbau

Siehe hierzu bei Kaffee-Erzeugerländer:
Brasilien
Vietnam


Was ist mit dem Wasserfußabdruck des Kaffees?

Man hört immer wieder, daß für eine Tasse Kaffee 130–140 Liter Wasser verbraucht werden in der Herstellungskette. Das ist irreführend. Bei Kaffee ist es anders als z.B. bei Baumwolle und Avocados. Man muss dabei die drei Komponenten des Wasserfußabdrucks betrachten: Das blaue, das grüne und das graue Wasser. Das Umweltbundesamt sagt dazu:

Der Wasserfußabdruck ist ein Indikator für die Nutzung der Ressource Wasser. In dem Konzept beschreiben der
 GRÜNE   und der   BLAUE   Wasserfußabdruck quantitative Aspekte, der
 GRAUE     Wasserfußabdruck betrifft die Wasserqualität (= Verschmutztes Nutzwasser).
Aussagen wie zum Beispiel der Zugang der Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser, können mit Hilfe des Wasserfußabdrucks nicht getroffen werden. Außerdem gilt der Wasserfußabdruck nur für Süßwasser. Die Verschmutzung der Ozeane wird nicht betrachtet.
Für eine Bewertung des direkten und des indirekten Wasserverbrauchs ist die lokale Verfügbarkeit von Wasser entscheidend. Ein hoher Wasserfußabdruck in wasserreichen Regionen ist weniger problematisch als ein hoher Wasserfußabdruck in wasserarmen Regionen oder Wüstengebieten.

Der Gesichtspunkt „wasserreiche Regionen“ trifft für die meisten Kaffeeregionen zu: Es herrscht kein Mangel an Trinkwasser, es gibt genügend Niederschläge, manchmal sogar zu viel in Folge des Klimawandels. Somit darf das „grüne Wasser“, also der Niederschlag, nicht in den Kaffee-Wasserfußabdruck eingerechnet werden. Das grüne Wasser herausgerechnet, landen wir nur noch bei 5,6 Liter Wasserfußabdruck für eine Tasse Kaffee.

Eine Sonderstellung nehmen Brasilien und Vietnam ein. Kaffee von dort muss anders beurteilt werden, weil es Bewässerungsysteme gibt, die in Konkurrenz zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung stehen. Immerhin liefern diese zwei Länder knapp die Hälfte der weltweiten Kaffee-Ernte.

Bei Produkten wie Baumwolle oder Avocados, die systematisch bewässert werden, wird der lokalen Bevölkerung sehr viel Trinkwasser entzogen.


Top