Wer ist der RÖSTER?
Hier erfährt man, wie ich ich 1999 zum Kaffee-Thema kam, was ich bisher gemacht habe und was ich mit der Website bezwecke.
Mein Name ist Alex Kunkel, geboren 1952 in Stuttgart, Abitur 1972, Beruf Werkzeugmacher. Seit 1978 lebe ich in meiner Wahlheimat Ruhrgebiet in Essen. Übrigens: Super, die Leute hier! Leider war die Umwelt ziemlich versaut, als ich hier ankam.
Wer hier die neusten Kaffee-Rezepte und Brühmethoden erwartet ist falsch gelandet. Auch Berichte über die letzte Barista-Meisterschaft gibt es nicht.
All about Coffee – aber mit Meinung!
Mein kritisches Kaffeeportal versucht alle Aspekte des Kaffees zu beleuchten: Geschichte (Kultur und Ökonomie), Kaffee in Deutschland und die globale Entwicklung. Besonderer Schwerpunkt wird auf den FairenHandel gelegt, bzw. den unfairen Handel der übrigen Akteure. Über GLOBAL-NEWS werden Aspekte beleuchtet, die indirekt mit Kaffee zu tun haben. Der große Anspruch: ALL ABOUT COFFEE. Viele Webseiten zu Kaffee begnügen sich mit Einzelsapekten und das z.T. auch nur sehr oberflächlich.
NAVIGATION:
Zu jedem Hauptthema werden bei Aufruf Unterthemen angezeigt, die wiederum zu vertieften Einzelbeiträgen führen. „News“ bedeutet hier nicht tagesaktuell im Sinne einer Zeitung. Da die Seite nicht von Beginn an komplett alles enthält, weise ich unter „Kaffee-News“ auf jeweils neu eingestellte Beiträge hin – besonders z.B. für die Themen Geschichte und Kaffee-Wissen.
Links innerhalb der Website sind grün.
Eine Verlinkung ins Web erscheint rot und öffnet im neuen Tab des Browsers.
Die Verlinkung auf ein PDF-Dokument erscheint rot und öffnet ein Download-Popup.
Ich versuche das Thema in all seinen Aspekten transparent und mit ansprechender Gestaltung zu präsentieren. Ich bemühe mich wissenschaftlich korrekt zu arbeiten und stets auf dem neusten Forschungsstand zu sein. Dabei helfen mir meine umfassende Kaffeebibliothek, wichtige Newsletter und akribische Recherche im Internet. Ich habe eine stets aktualisierte Sammlung wichtiger Papers, Reports und wissenschaftlicher Veröffentlichungen, die hier nach und nach zur Sprache kommen.
Bisher (Stand März 2021) war ich neun Mal in Uganda, weshalb die konkreten Beispiele aus Erzeugerländern meist aus Uganda stammen. Ich lebe dort regelmäßig einige Tage bei einer Kaffee-Farmer-Familie auf 2000 m Höhe am Mount Elgon.
Deutscher Kolonialismus – war da was?
Die Kaffee-Geschichte war über Jahrhunderte hinweg Teil der kolonialen Gewaltherrschaft. Was in Deutschland Erinnerungskultur genannt wird, beschäftigt sich allzusehr nur mit der jüngsten Geschichte des deutschen Faschismus. Der deutsche Kolonialismus ist wenig bekannt und schon gar nicht Teil eines kritischen kollektiven Gedächtnisses. Aus dieser Tatsache speist sich auch der aktuelle Rassismus. Der Autor Mark Terkessidis pladiert dafür „über ein strukturelles Problem zu sprechen, das Rassismus heißt. Imperiale Ausdehnung und Kolonialherrschaft gehören zur Geschichte des Rassismus, und ebenso haben diese historischen Herrschaftsformen immer noch Auswirkungen darauf, wie Rassismus heute funktioniert.“ (Terkessidis, 2019: Wessen Erinnerung zählt? – Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute)
Deshalb erscheint auf der Startseite ein Bild kolonialer Ausbeutung mit Kaffee-Sklaven aus Brasilien.
Ausnahmslos alle europäischen Mächte haben sich mit der Sklavenfrucht Kaffee bereichert, als das Getränk in Europa und den USA zum Weltgetränk Nr. 1 zu werden begann.
Und heute?
Heute verschwindet dieses Kapitel hinter einem inszenierten Konsum-Hype. Nach wie vor lässt die gnadenlose Konkurrenz großer Kaffee-Imperien um den lukrativen Markt die kleinen Kaffee-Farmer:innen verhungern. Die großen Flüchtlingstrecks aus dem Globalen Süden, besonders in Süd- und Mittelamerika, kommen alle aus Kaffeeländern: Kolumbien, Guatemala, Honduras. Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, dass sie alle in das Land wollen, wo die Kaffee-Profitmaschine in höchstem Maße perfektioniert wurde – das Land von Starbucks.
Heute noch wird der getrocknete Robusta-Rohkaffee in Ostafrika offiziell als „Kiboko“ bezeichnet. Kiboko war ursprünglich der Name der Nilpferdpeitsche, mit der die Einheimischen auf die Felder zur Arbeit geprügelt wurden.
Die Nilpferpeitsche kolonialer Fron hat sich in ein feines Gespinst neokolonialer ökonomischer Abhängigkeit und Marktmacht verwandelt. Nicht minder effektiv und hinterrücks ähnlich grausam wie der alte Kolonialismus.
Motor der Globalisierung
Der Kaffeehandel war ein Motor der Globalisierung, wie andere Kolonialwaren auch! Entgegen verbreiteter Sichtweise hat die Globalisierung aber eine lange Geschichte seit 1500, verschärfte allerdings ihr Tempo zum Ende des 20. Jahrhunderts – mit Verschärfungen für Hunger, Armut und Umweltzerstörung. Die erste Periode des „Welthandels“ fand zuvor – häufig vergessen – im Indischen Ozean und Asien statt.
1973 begannen die neoliberalen „Chicago-Boys“ (Milton Friedmann) bezeichnenderweise im Windschatten der Pinochet-Diktatur in Chile ihr Wirtschaftsprogramm umzusetzen. 1990 markiert der „Washington Consensus“ eine neue Stufe der Vergewaltigung der Weltwirtschaft durch die führenden Industrienationen mit Hilfe der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds im Sinne des Neoliberalismus. In logischer Konsequenz entstanden breite Räume für Finanzspekulation und Blasenbildung, die in der Weltwirtschaftskrise 2008 kulminierten.
Globalisierung kann gut oder schlecht sein. Die schlechte Seite habe ich zuvor beschrieben. Das Wort „Globalisierungskritiker“ ist deshalb ziemlich inhaltsleer – die dabei Kritisierten haben es bewusst in ihren Sprachschatz aufgenommen, weil ja klar ist, dass es kein Zurück zur Zeit vor der Globalisierung geben kann. Es macht es den Global-Playern einfach, sich damit zu brüsten, dass sie eben die unvermeidliche weitere Globalisierung „gestalten“ – zunehmend mit leeren Versprechungen von „Nachhaltigkeit“ und „CO2-Neutralität“.
In diesem Sinne findet hier keine „Globalisierungskritik“ statt, sondern eine Kritik des Kapitalismus in seiner global dominierenden neoliberalen Ausprägung. Beim Blick durch die Kaffeebrille betrachte ich die zunehmende Konzentration und Marktmacht der Global-Coffee-Player.
Wie alles anfing:
Mein Kaffee-Lebenslauf
Ausbildung und Engagement
Ich habe seit meiner Ausbildung zum Werkzeugmacher 1975–1977 in Stuttgart immer in diesem Beruf gearbeitet, unterbrochen durch eine längere Arbeitslosigkeit 1994. In Essen war ich einige Jahre bei AEG-Telefunken-Schiffbau-Sondertechnik (auf dem Gelände von AEG-Kanis) und später bei Krupp-WIDIA in Essen. Die letzten zwanzig Jahre von 1996 bis 2016 arbeitete ich in bei einem mittelgroßen Metallwerk und Automobilzulieferer in Haan bei Düsseldorf.
In allen Betrieben war ich entweder als IG-Metall Jugendvertreter, Vertrauensmann oder als Betriebsrat engagiert und bin auch jetzt als Rentner IG-Metall-Mitglied.
Politisch engagierte ich mich seit 1967 in verschiedenen linken Gruppen und später im Ruhrgebiet in der Umweltbewegung – z.B. gründeten wir nach der Geburt unseres Sohnes die erste Eltern-Initiative „Pseudokrupp“ in Essen-Borbeck, was ein bundesweites Echo hatte und 1993 in die Gründung einer Bundesvereinigung in der Zeche Carl in Essen mündete. Später wär ich Mitherausgeber der bundesweiten „Müllzeitung“ in der Bewegung gegen den massenhaften Ausbau umweltschädlicher Müllverbrennungs-Anlagen.
Eine verhängnisvolle Frage
1999 bis 2008: Kaffee-Workshops
im Unperfekthaus und Kaffee-Mobil CAUCA
1999 fragte mich eine Bekannte auf einer Geburtstagsparty, ob ich nicht bereit wäre, die Laden-Kaffeerösterei ihrer Eltern in Mönchengladbach zu übernehmen – handwerkliches Geschick sei bei mir ja vorhanden. Zwei Besuche in der Rösterei ließen mich in die große, weite Welt des Kaffees mit den zig Anbauländern weltweit hineinschnuppern – faszinierend. Der Besitzer erzählte auch aus den Zeiten des Kaffeeschmuggels aus Belgien nach dem Zweiten Weltkrieg.
Ich fuhr daraufhin mit meiner Freundin zur Messe „Europäischer Kaffeetag 2000“ nach Bremen und nahm an einigen Workshops teil. Aus vielen Anbauländern waren Vertreter der Kaffeefarmer:innen da, die für ihr Land und den Kaffee warben. Da ich mich schon immer für Probleme der „Dritten Welt“, wie es damals hieß, interessierte, schnappte die Falle zu. Kurz darauf starb der Röster in Mönchengladbach und ich kaufte das Equipment der Laden-Rösterei und beschloss, in Essen selbst einen Laden auzumachen. Doch daraus wurde nichts: Teure Mieten, bürokratische Hürden und nicht vorhandenes Kapital erschienen mir als zu hohes Risiko.
Im Keller stand aber die kleine Proberöstmaschine, für die ich einen Gasanschluss legen ließ, und ich begann, mir selber das Rösten beizubringen. Parallel besorgte ich mir Literatur zu Kaffee und recherchierte im Internet, was damals mehr und mehr verfügbar war. Anlässlich einer Veranstaltung im Kulturzentrum GREND in Essen-Steele 2003, bei der ein Film über eine Fairtrade-Kaffee-Kooperative in Nicaragua gezeigt wurde, machte ich meinen ersten kleinen Kaffee-Workshop und fand Gefallen dran, einem Publikum etwas mehr über Hintergründe zu Kaffee zu erzählen.
Kurz drauf zog ich mit meinem Proberöster in das damals ganz neue „Unperfekthaus“ in der Essener Innenstadt und bot Kaffee-Workshops an. Das war ganz erfolgreich und stachelte meinen Wissensdurst zum Thema an. Buch um Buch wurde gekauft, nächtelang im Internet recherchiert. Parallel hatten Leute der Kulturkoordination „Exile e.V.“ in Essen die Idee eines fairen Kaffee-Mobils umgesetzt, um einem breiteren Publikum fairen Kaffee durch Probieren und Ausschank nahe zu bringen („… der schmeckt ja eigentlich ganz gut“). Wir taten uns zusammen und ich bereicherte mit meinem Proberöster die Auftritte von „CAUCA – der Kaffee-Fair-Stand“, wie das Kaffeemobil hieß. Cauca ist die Region in Kolumbien, wo der Kaffee herkam und von EL PUENTE importiert wurde.
Kuba, Haiti und der Kolonialismus
2006: Eine Reise nach Kuba –
Welterkundung durch die Kaffeebrille
2006 unternahm ich mit einer kleinen Gruppe von Freunden eine Kubareise quer durch das Land. Der Reiseführer Yunior (der hieß wirklich so und war damit nicht glücklich) erzählte von seiner Kindheit beim Kaffeepflücken in der Region Guantanamo, dort wo jetzt das berüchtigte US-Internierungscamp ist. Meiner Begeisterung für Kaffee wurde oft entsprochen und bei jedem Kaffeegarten Halt gemacht.
Im Westen besuchten wir eine alte koloniale Kaffee-Finca, die als Museum gestaltet war: Man sah niedrige Verschläge, wo die Sklaven hausen mussten. Andenken-Skulpturen gab es mit Sklaven-Darstellungen. Kuba wurde erst Kaffeeland, nachdem die Sklaven auf Haiti sich befreit und alle französischen Pflanzer zum Teufel gejagt hatten. Die flohen nach Kuba und errichteten dasselbe Ausbeutungs-Regime erneut.
Die Haitianer hatten die Botschaft der französischen Revolution gehört und wörtlich genommen: Menschenrechte. Das Problem dabei war, die Sklaven betrachteten sich selbst als Menschen, nicht so aber die französische Kolonialmacht. 1794 wurde die Sklaverei zwar per Dekret in allen Kolonien abgeschafft. Seit 1685 galt aber der berüchtigte „Code Noir“ aus Zeiten von Ludwig XIV.
Als Beispiel eine der darin enthaltenen Regelungen: Entflohenen Sklaven, die länger als einen Monat verschwunden waren, werden die Ohren abgeschnitten und sie werden gebrandmarkt. Beim zweiten Fluchtversuch wird ihre Achillessehne durchschnitten und sie werden wieder gebrandmarkt. Beim dritten Mal werden sie hingerichtet. Ausführlich hier bei Wikipedia
Der CODE NOIR – der monströseste juristische Text der Moderne
Louis Sala-Molins, Professor für politische Philosophie an der Sorbonne (1966 bis 2000), der zum ersten Mal 1987 in der Vorbereitung der Feiern zum zweihundertsten Jahrestag des Beginns der Französischen Revolution auf die Existenz des der Vergessenheit anheimgefallenen Code Noir aufmerksam machte, hebt hervor, dass im Zeitalter der Aufklärung niemand – weder Montesquieu, Diderot, Rousseau, Voltaire noch Condorcet – zur unmittelbaren Aufhebung des Code Noir aufgefordert habe. Das Gesetz ist nach seinem Kommentar „der monströseste juristische Text der Moderne“. (Wikipedia)
1791 erhoben sich die Sklaven in Haiti. In einem blutigen Krieg – später auch noch gegen intervenierende Spanier und Engländer – riefen sie schließlich 1804 die Republik Haiti aus. Das erste Land, das sich selbst aus kolonialen Fesseln löste!
Mein Interesse für die Welterkundung durch die Kaffeebrille war geweckt.
Von der Idee zur Tat:
Der KaffeeGartenRuhr entsteht – 2008 bis heute
2007 erfuhren wir von einem FairTrade-Bildungsprojekt „KaffeeGarten“ in Neuss, der mit echten Kaffeebäumen und einem größeren Holzhaus ausgestattet war. Der Standort war nicht länger verfügbar und die Betreiber mussten da weg.
Das CAUCA-Team wurde aktiv und in der GRUGA-Mustergartenanlage für einen neuen Standort fündig. Dann wurden Spenden für den Umzug und die Neugestaltung in der GRUGA akquiriert. Insgesamt 40.000 Euro bekamen wir zusammen und los ging es mit Umzug und Baumaßnahmen. Die Infotafeln wurden neu erstellt, das Holzhaus mit PC und Großbildfernseher ausgestattet, mein Proberöster integriert. Mittlerweile hatte ich etliche Sammlerstücke, die zu einer kleinen Kaffee-Ausstellung taugten. 2008 war die Einweihung und los ging es mit vielen Kaffee-Workshops am neuen Ort. Partner waren EXILE, Eine Welt Netz-NRW und ich als Kaffee-Experte.
Das lief ganz gut bis 2017. Dann beschlossen wir, das Themenspektrum zu erweitern und die Produkte Baumwolle, Kakao und Zucker mit einzubinden, im Sinne der 2015 beschlossenen Nachhaltigen Entwicklungziele der Vereinten Nationen (SDGs – Sustainable Development Goals). Geld für die Infosäulen und die Neugestaltung der Weltkarte wurde erfolgreich beantragt und aus verschiedenen Quellen bewilligt. Seitdem existiert der KaffeeGartenRuhr in seiner heutigen Form und macht faire Bildungsarbeit zu den vier Produkten Kaffee, Baumwolle, Kakao und Zucker. Als Partner haben wir die „Schule Natur“ des GRUGA-Parks.
Viel gelernt bei den FairHandels-Kaffee-Spezialisen
Kooperation mit der GEPA –
ein sehr anstrengendes Jahr 2010
2009 erhielt ich eine Anfrage des FairHandelshauses GEPA: Sie planten, das Jahr 2010 zum Kaffee-Schulungsjahr für alle Mitarbeiter:innen zu machen – in der Zentrale und allen Vertriebs-Niederlassungen, das waren damals 11 im ganzen Bundesgebiet. Ich war als Referent ausersehen und erstellte zusammen mit der zuständigen Mitarbeiterin einen Tagesworkshop auf Basis meiner Power-Point-Präsentation – zugeschnitten auf das Kaffee-Sortiment der GEPA. Das Ganze mit Rösten und Verkosten vor Ort.
2010 tourte ich dann an Wochenenden von Hamburg bis München durch alle Niederlassungen, hatte immer den Elektro-Röster der GEPA dabei. Manche Anfahrt schon am Freitag, manchmal Samstag früh um 3 Uhr los, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Insgesamt 10 Workshops fanden statt, bei einem klappte die Terminierung nicht.
In dieser Zeit hatte ich engen Kontakt zu den Kaffee-Experten der GEPA im Kaffee-Labor in Wuppertal und habe viel dazugelernt, besonders vom damaligen Chef Hans-Jürgen Wozniak.
Damals hatte die GEPA einen Kaffee-Handelspartner in Uganda, der sehr guten Arabica-Kaffee lieferte: Die GUMUTINDO Kooperative am Mount Elgon im Osten Ugandas an der Grenze zu Kenia. Hans Wozniak hatte die Kooperative beim Aufbau und im Qualitätsmanagement häufig vor Ort beraten. Und so fasste ich den Plan, die unbedingt mal zu besuchen. Es sollte noch einige Zeit dauern, bis es soweit war.
2013 nach Uganda
Zum ersten Mal bei den Kings of Coffee
Die Tageszeitung TAZ hat einen eigenen „tazpresso“, der 2010 auch Bohnen der Kooperative GUMUTINDO enthielt und bewusst nur aus afrikanischen Bohnen zusammengestellt war; die GEPA hat ihn produziert. Bei TAZ-Reisen wurde eine Länderreise nach Uganda mit Besuch der GUMUTINDO-Kooperative angeboten. Ich meldete mich sofort an, aber leider fand das Ergänzungsprogramm mit dem Kaffeeteil nicht statt – und so war es auch in den Folgejahren.
2013 schließlich entdeckte ich eine deutsche Hilfsorganisation (TUKULERE WAMU), die zufällig am Fuß jenes Mount Elgon ein Projekt betreute und dorthin auch Reisen anbot. Sofort gebucht und im Mai 2013 ging es los. Ein Empfehlungsschreiben von Hans Wozniak für den Chef der Kooperative hatte ich dabei.
Nach einigem Hin und Her war ein Besuchstermin in der Kaffeefabrik von GUMUTINDO in der Stadt Mbale vereinbart. Ich erklärte mein Interesse, endlich mal die „echten Kings of Coffee“ kennenzulernen. Dass ich Hans Wozniak kannte traf auf großes Hallo.
In Kürze wurde mir ein Experte und Fahrer aus dem Staff der Kooperative zur Seite gestellt, ein Auto für zwei Tage Exkursion besorgt und meine Vor-Ort-Recherchen konnte beginnen.
2016 bis 2019:
Kaffee-Reiseführer in Uganda
Die Idee Kaffee-Reisen zu organisieren verdanke ich im Grunde der Frau mit der grünen Jacke auf dem Bild: Doro Weber von der GEPA. Sie hatte 2015 einen meiner Kaffee-Workshops besucht und wollte unbedingt auch mal direkt vor Ort die Situation kennenlernen: „Kann ich da mal mitkommen, wenn du wieder nach Uganda fährst?“ Warum nur sie allein? dachte ich und setzte mich an diesem Abend hin und schrieb ein Konzept für eine Woche Kaffee-Reise mit täglichen Erkundungen.
Das stellte ich meinen Partnern TUKULERE WAMU und deren kleiner Reise-Agentur TUGENDE vor, mit denen ich schon mehrmals unterwegs war. Nach einigen Abstimmungsarbeiten war die Sache geritzt und im Jahr danach fuhr ich zunächst im Mai wieder mit TUGENDE nach Uganda, um vor Ort alles vorzubereiten. Im November 2016 fand dann die erste Reise statt – natürlich mit Doro Weber.
Bis 2019 fanden insgesamt 4 Kaffee-Reisen statt – jeweils eine Woche mit Kaffee-Tagesausflügen und eine Woche Rundreise durch Uganda mit Besuch weiterer Projekte und eines Nationalparks. 2020 mussten wir leider aussetzen wegen Corona.
Aktuelle Infos wann und ob wieder eine Kaffee-Reise stattfindet.