Arabica – warm und feucht
Die Edelbohne Arabica stammt aus Äthiopien – sie müsste deshalb eigentlich coffea africana heißen. Arabica wächst in Höhen über 1.000 m und braucht ein sehr ausgeglichenes Klima – Durchschnittstemperaturen von 20°- 25° C und genügend Niederschlag – ca. 2.000 mm pro Jahr. Die Pflanze liebt Schattenbäume oder dauerhaft nebliges Wetter, das in größeren Höhen vorherrscht. Dort wächst die Bohne sehr langsam und wird sehr hart, was ihre Qualität steigert – es gibt eine Ernte pro Jahr.
Arabica hat einen Koffeingehalt von 1 bis 2 Prozent. Die Aufbereitung erfolgt in der Regel „nass“.
Robusta – Sonne und trocken
Die Robusta-Bohne wurde im 19. Jahrhundert im Kongo-Becken entdeckt – also lange nach dem Siegeszug der Arabica-Pflanze. Sie wächst im Tiefland, verträgt viel Sonne und kann bis zu zweimal im Jahr geerntet werden. Der Geschmack ist rauh und nicht so aromatisch, was sie auf den zweiten Platz der Kaffeesorten verweist. Der Koffeingehalt ist mit 2 bis 4 Prozent doppelt so hoch wie bei Arabica. Robusta wird „trocken“ aufbereitet.
Die Kaffee-Kirsche
Die Frucht des Kaffees ist die sogenannte Kirsche, die von einer Haut umschlossen wird. Darunter liegt das Fruchtfleisch, auch Pulpe genannt. Es folgt eine kräftige Pergaminhülle, in der sich die Bohne verbirgt, die mit einem feinen Silberhäutchen überzogen ist. Normalerweise enthält jede Kirsche zwei Kaffeebohnen als Samen.
Die beiden Samen drücken während des Wachstums gegeneinander, wodurch die flache Seite der Bohne entsteht. Die Rille an der flachen Seite nennt man den Schnitt. Das ist nichts anderes als die Keimspalte, aus der beim Keimen die kleine Wurzel herauswächst.
Aufzucht
Der Kaffee wird in Saatbeeten vorgezogen, bis die Pflanze zirka 50 bis 80 cm hoch ist. Dann wird sie an den späteren Standort verpflanzt. Es braucht mindestens drei Jahre, bis die Pflanze zum ersten Mal richtig blüht und Kirschen ansetzt.
Kaffeeblüte
Ein blühendes Kaffeefeld riecht wunderbar nach Jasmin, es ist auch mit Sanddorn vergleichbar. Zu dieser Zeit braucht der Kaffee immer wieder Regen und am Tag danach sind die Bäume über und über mit weißen Blüten überzogen. Nach einigen Monaten sieht man die die kleinen grünen Ansätze der Kirschen, die ihre Farbe bis kurz vor der Ernte behalten.
Ernte der reifen Kirschen
Wenn sie rot und reif sind, können sie geerntet werden.
Weil nicht alle Kirschen gleichzeitig reif werden, dauert die Ernte zirka drei Monate. Man muss immer wieder durch die Kaffeefelder gehen und die jeweils reifen Kirschen einzeln pflücken. Für die Farmer:innen ist das auch sehr günstig, weil sie die gesamte Ernte nicht auf einmal verarbeiten könnten.
Die verzögerte Reifezeit liegt am ausgeglichenen Klima. In Europa haben wir durch die verschiedenen Jahreszeiten mit den unterschiedlichen Temperaturen klare Abschnitte, bei denen Pflanzen wachsen und dann Früchte tragen.
Alle Fotos + Grafik auf dieser Seite: Alex Kunkel 2007/2013 Uganda