Der indische Kaffee wächst unter Monsoon-Einflüssen. Laut der indischen Kaffeebehörde (Indian Coffee Board) ist das Land weltweit an erster Stelle beim Anbau unter Schattenbäumen.
Der Klimwandel macht sich bemerkbar durch eine Zunahme von Kaffeeschädlingen und Krankheiten, weil es höhere Maximal-und Minimal-Temperaturen gibt. Auch die Regenmengen verändern sich ungünstig für den Kaffeeanbau und nehmen zu – was ebenfalls bestimmte Schädlinge begünstigt.
Über 90% des Kaffees wird auf Kleinfarmen bis 4 Hektar Größe angebaut. Im Jahr 2020 wurden darauf 40% Arabica und 60% Robusta-Kaffee erzeugt (laut Indische Kaffeebehörde). Die drei größten Abnehmer sind Italien, Deutschland und Rußland.
Der indische Monsooned Malabar Kaffee
Eine Besonderheit in Indien ist der „Monsooned-Malabar“-Kaffee. Malabar (Pfefferküste) wurde die Küstenregion Indiens genannt, die als erste kolonisiert wurde – den heutigen Bundesstaaten Karnataka und Tamil Nadu.
Der Kaffee wurde in Kolonialzeiten immer auf Segelschiffen transportiert und war dadurch lange Zeit dem rauhen Seeklima ausgesetzt. Das veränderte die Konsistenz des Rohkaffes und ergab nach dem Rösten ganz eigene Geschmacks-Komponenten. Auch die Farbe wechselte von grün nach beige. Als die Dampfschiffahrt später die Reise verkürzte und der Kaffee besser geschützt unter Deck transportiert wurde veränderte sich der vertraute Geschmack in der Tasse. Um wieder das alte Ergebnis zu erzielen wurde der Kaffee vor der Reise längere Zeit dem Monsoon-Klima ausgesetzt. Das hat sich als Spezialität bis heute erhalten und der „Monsooned Malabar“ ist immer noch eine Spezialität auf dem Kaffeemarkt.
Indien war nach dem Jemen das erste Kaffeeland in Asien
Als der Mekka-Pilger Sufi Baba Budan 1670 nach Indien zurückkam, brachte er 7 Kaffeesamen mit, die er illegal aus dem Jemen herausgebracht hatte. Das war der Beginn des Kaffees in Indien. Eine Region im Bundestaat Karnataka wurde ihm zu Ehren „Baba Budan Giri“ genannt – Baba-Budan Hügel. Er hatte die Bohnen in seinem Bart versteckt.
Von 1756 an unterwarf die britische Ostindien-Kompanie (British East India Company) von ihren Hafenstützpunkten aus weite Teile Indiens. Der vorher bestehende Einfluss der europäischen Kolonialmächte Portugal, Niederlande und Frankreich wurde von ihr weitgehend beseitigt. Danach begann die systematische Kaffee-Wirtschaft. Später setzte das Britsche Empire mehr auf Tee und im 19. Jahrhundert vernichtete der Kaffeerost viele Bäume.